Archiv

„Du sollst – Du wirst!“. Goethes und Zelters virtuelle Reformationskantate (1817)

Dienstag, den 17. 10. 2017

Theatermuseum, Prinzenstr. 9

Christian Filips (Programmleiter und Dramaturg der Sing-Akademie Berlin)

Kosten: 7 €, ermäßigt 5 €, freier Eintritt für Mitglieder der Gotehe-Gesellschaft Hannover

In Vorbereitung auf das 200. Reformationsjubiläum wandte sich der Berliner Komponist Carl Friedrich Zelter im Sommer 1816 mit der Bitte um ein Libretto für eine große Reformationskantate an seinen Freund Goethe. Die bereits seit 20 Jahren korrespondierenden Freunde konnten zu diesem Zeitpunkt auf eine recht große gemeinsame Produktion von Liedern, Chören und kleineren Kantatenformen (z. B. Johanna Sebus, 1809) zurückblicken. Alle geplanten Großprojekte waren hingegen gescheitert. Weder wagte Zelter sich an die von Goethe gewünschte Fortsetzung von Mozarts „Zauberflöte“ noch erklärte sich Goethe bereit, auf Zelters Vorschlag einer Herkules-Oper einzugehen. Umso überraschender, dass sich im Falle der Kantate zur Reformation beide sofort an die Arbeit machten und konkrete Skizzen für das Werk entwarfen. Zur finalen Umsetzung ist es dennoch nicht gekommen.

Christian Filips (Sing-Akademie zu Berlin) wird das vorhandene Archivmaterial vorstellen und anhand kaum bekannter Kompositionen Zelters mit musikalischen Klangbeispielen einen Eindruck davon geben, wie die virtuell gebliebene Kantate hätte klingen können.