Süditalien hat Goethe in vielfältiger Weise irritiert. Als er, von Rom kommend, im Frühjahr 1787 bei Terracina die Grenze zum Königreich Neapel passiert, betritt er eine ihm „fremde Welt“. Dazu gehört die mediterrane Vegetation, das Erlebnis der Großstadt Neapel (der größten Stadt, die er je in seinem Leben betreten hat), die Erfahrung einer ihm unvertrauten Antike und nicht zuletzt die Begegnung mit den Phänomenen des Vulkanismus: am Vesuv, auf den Campi Phlegraei und am Ätna. Goethe hat wie viele seiner Zeitgenossen dezidiert geologische Interessen, die Phänomene des Vulkanismus gelten im 18. Jahrhundert als Indikatoren zur Erkenntnis der Entstehung der Erde. Der Vortrag stellt Goethes Erfahrung des Südens dar, skizziert seine naturkundlichen Interessen und widmet dabei besondere Aufmerksamkeit seiner Auseinandersetzung mit den vulkanischen Phänomenen und deren Spiegelungen in seinem literarischen Werk.