Einwilligung in die eigene VergĂ€nglichkeit, so hat es der Philosoph Hans Blumenberg formuliert, war etwas, was Goethe mĂŒhsam dem Bilde abringen musste, dass er von sich selbst hatte: âEs war jugendlastig wie das seiner Nachwelt von ihmâ. Nur die Gesundheit, so Goethe, verdiene es, âremarkiertâ zu werden. Krankheit, Alter und Tod hielt er fĂŒr Ăbel, die am besten keiner ErwĂ€hnung zu wĂŒrdigen seien. Dass sich um die genaueren UmstĂ€nde seines eigenen Todes am 22. MĂ€rz 1832 sogleich Legenden bildeten, konnte diese Ăberzeugung freilich nicht verhindern. Vor allem Goethes letzte Worte waren umstritten, mehr noch, sie waren geradezu umkĂ€mpft. Hubert Spiegel, Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, geht den Fragen nach, welche Versionen von Goethes letzten Worten miteinander konkurrierten, von wem sie in die Welt gesetzt wurden und auf welchen verschlungenen Wegen sich am Ende das wohl frei erfundene âMehr Lichtâ durchsetzen konnte â als kleines, nur aus zwei Worten bestehendes, aber ungeheuer wirkungsvolles Instrument der DichterverklĂ€rung.