Der Maler und Kunsthistoriker Johann Heinrich Meyer (1760–1832) aus Zürich gehörte seit der ersten Bekanntschaft mit Goethe in Italien zu dessen engsten Freunden und Mitarbeitern. Über 40 Jahre lebte Meyer in Weimar - bescheiden und offenbar zufrieden an der Seite des großen Geistes.
Unser Gast aus Zürich ist an diesem Abend die Germanistin und Präsidentin der Goethe-Gesellschaft Schweiz. Sie hat zum 250. Geburtstag J. H. Meyers im Frühjahr 2010 eine Ausstellung in Zürich konzipiert und ein Begleitbuch dazu herausgegeben.
Die “Annäherungen an Goethes Schweizer Freund“ lassen erkennen, dass der zurückhaltende und treue Schweizer in Weimar wichtige Funktionen wahrgenommen hat: als Goethes Innenarchitekt und stellvertretender Hausvorstand, als Professor an der Zeichenschule und Lehrer von Großfürstin Maria Pawlowna, als Kunstkritiker und Lektor von Goethes Texten.
Wer dieser Mann war, der trotz zahlreicher Anfeindungen dem Klassizismus in der Kunst stets verpflichtet blieb, versucht eine Darstellung von Leben und Werk des als »Kunschtmeyer« bekannten Malers aufgrund neuer Quellen zu veranschaulichen.