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„Auf den Knieen meines Herzens“ - Kleist traf Goethe

Dienstag, den 11. 10. 2011

theatermuseum hannover, Prinzenstraße 9

DR. BARBARA GRIBNITZ (FRANKFURT/ODER)

Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich von Kleist sind sich nie anders als im Dialog ĂŒber Kleists Werk begegnet. Goethe hat sich mit Kleists Dramen auseinandergesetzt und Kleist hat ihn um die Gunst gebeten, seine junge Zeitschrift „Phöbus“ mit einem Beitrag zu unterstĂŒtzen. Die Kuratorin der Ausstellung „Kleist trifft Goethe“, die in der Casa di Goethe in Rom zu sehen war, wird in sieben Kapiteln und zwei Dichter-Briefen darlegen, wie das Ver-hĂ€ltnis zwischen Goethe und Kleist heute zu verstehen ist. Denn Anerkennung, Missverstehen, literarischer Wider-stand und Überwindung einer etablierten Denk-, Schreib- und Theaterpraxis prĂ€gten die Auseinandersetzung zwi-schen dem jungen und dem alten Literaten. Wohlwollen, Lob und Tadel Ă€ußerte Goethe nach der LektĂŒre der Kleist’schen Dramen, wĂ€hrend dieser, wenn er nicht ge-rade einen Beitrag fĂŒr eine seiner Zeitschriften anforderte, nur ein Ziel kannte, nĂ€mlich - Goethes ungeachtet - „der grĂ¶ĂŸte Dichter seiner Nation zu werden“, wie ein Biograph des 19. Jahrhunderts festgehalten hat.