Ende des 19. Jahrhunderts hat die Stadt Hannover die Sammlungen des Kaufmanns und Sammlers Friedrich Georg Hermann Culemann erworben. Die gegenstĂ€ndlichen Objekte werden im Museum August Kestner ausgestellt; die Handschriften werden im StadtArchiv aufbewahrt und sind auĂer dem engen Kreis der Forscher, Liebhaber und Archivmitarbeiter recht unbekannt. â Deshalb hat die Goethe-Gesellschaft Hannover zur Erfassung, Katalogisierung und zeitgemĂ€Ăen Archivierung der Autographen aus der Zeit Johann Wolfgang Goethes sowie August und Hermann Kestners 5.000 ⏠gesammelt und zur VerfĂŒgung gestellt.
Immer am ersten Dienstag im Dezember werden aber die StahlschrÀnke geöffnet und eine Original-Handschrift aus der Sammlung Culemann vorgestellt.
Diesmal sind es 24 Verse aus der âFaustâ-Dichtung, die zwar auf einem Einzelblatt notiert â und so nicht leicht einzuordnen sind â aber in den Zusammenhang des ersten Aktes aus der âTragödie zweitem Teilâ gebracht werden. Das SchriftstĂŒck wird aus diesem Anlass im Original ausgestellt. â
Vielleicht ist bekannt, dass die Figur Pulcinella aus dem italienischen Volkstheater in der Stadtgeschichte Neapels eine Rolle spielt, in der Commedia dellâArte, in Goethes Faust, in Stravinskijs kompositorischem Werk. Weniger bekannt dĂŒrfte sein, dass diese âkomische Figurâ sich auch in den Archiv-KĂ€sten unserer Handschriften-Sammlungen tummelt. Es ist interessant, einmal den UrsprĂŒngen der Theaterfigur, seiner Bedeutung in der Faust-Tragödie und dem Autograph in der Handschriften-Abteilung des StadtArchivs Hannover nachzuspĂŒren, von dem Goethe im GesprĂ€ch mit Eckermann am Sonntag, dem 14. Februar 1830 sagte: âDas Theater des Pulcinell ist ĂŒbrigens von solchem Ruf, daĂ niemand in guter Gesellschaft sich rĂŒhmt, darin gewesen zu sein.â
Man braucht gar kein âFaustâ-Kenner zu sein und kann diesen Fund trotzdem spannend finden.