Kann man beschreiben, erfassen, gar messen, wie „literarisch“ eine Stadt ist?
Bei Städten wie Frankfurt /M., Leipzig, Marbach, Weimar und Wolfenbüttel stellt sich die Frage kaum; dass Berlin, Hamburg, Köln oder München Orte literarischer Gegenwart und Geschichte sind, also literarische Themen (Verlage, Buchhandlungen, Autoren und Schauplätze) Bestandteil der öffentlichen Wahrnehmung sind, leuchtet ein.
Während Hannover im Dezember 2014 von der UNESCO zur City of Music erhoben wurde, hat Heidelberg den Titel der City of Literature errungen. Anhand der Kriterien, die die Neckarstadt auszeichneten, wird Hannovers literarisches Vermögen in Geschichte und Gegenwart dargestellt und bewertet. Dabei wird sich herausstellen, dass Hannover kaum ein Ort für Autoren war und ist, nur wenige ausdrücklich literarische Verlage beherbergt und die Zahl der Buchhandlungen in der City sich verringert. Bibliotheken, das Literaturhaus, der literarische Salon an der Universität, der NDR und nicht zuletzt die Goethe-Gesellschaft Hannover könnten aber unsere Stadt durchaus zu einem lebhaften Forum des literarischen Diskurses werden lassen.
Dabei können sich die genannten Institutionen auf einige literarische Konjunkturen der Residenz- Provinzhauptstadt und niedersächsischen Landesmetropole Hannover berufen.