2013 jährt sich der Geburtstag Georg Büchners zum zweihundertsten Mal. Der steckbrieflich Gesuchte wurde von den Polizisten und Ordnungshütern seiner Heimat wegen seiner politischen Untergrundtätigkeit verfolgt. Dieses Jubiläum nimmt der „Literaturdetektiv“, einer der „besten Büchner-Experten“ (FAZ, 1993), zum Anlass, seine Spur aufzunehmen und einen Blick in die Werkstätten und hinter die Kulissen der Büchner-Forschung zu werfen. Er „hat sich darauf spezialisiert, an allen nur denkba-ren und undenkbaren Orten der Welt nach Zeugnissen großer Dichter zu suchen, von Büchner und Kleist bis Canetti, Kafka und Thomas Mann.“ (FAZ 2005).
So kam er etwa im hessischen Butzbach zwei Büchner-Briefen auf die Spur, die jahrzehntelang unbeachtet auf dem Speicher eines Privathauses lagen. Und in süd-französischem Familienbesitz entdeckte er ein unbekanntes Albumblatt Büchners, von dem bis dahin überhaupt nur zwei vergleichbare Autographen aufgetaucht waren (die jedoch seit 1945 verschollen sind). – In seinem spannenden und kurzweiligen Vortrag erzählt er vom lustvollen Suchen und glückhaften Finden, bietet vor allem Neues zu Büchners Woyzeck und skizziert nebenbei eine kleine germanistische chronique scandaleuse. Mit vielen bedeutenden Büchner-Forschern stand er noch in persönlichem Kontakt: Zum Beispiel erfuhr er von Hans Mayer überraschende Einzelheiten über die Entstehung seines vielgelesenen Buches Georg Büchner und seine Zeit (1946), bei der Witwe des Schriftstellers Kasimir Edschmid durfte er als erster (und einziger) die Briefe des todkranken Privatgelehrten und verdienstvollen Büchner-Herausgebers Fritz Bergemann lesen, in denen dieser mit Bitterkeit sein Lebenswerk bilanzierte.
Büchners Geburtstag jährt sich erst am 17. Oktober 1813; so lange wollten wir nicht warten.