Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) war in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein vielgelesener Autor. Heute ist er vor allem Spezialisten und Freunden der Aufklärung ein Begriff.
Als Sammler und Förderer hat Gleim jedoch ein einzigartiges Lebenswerk geschaffen, das über die Forschungs- und Gedenkstätte ‚Gleimhaus’ in Halberstadt bis heute zahlreiche kulturinteressierte Besucher erreicht. Das Herzstück ist hier der sogenannte ‚Freundschaftstempel’, in dem die Bildnisse bedeu-tender Persönlichkeiten der Zeit dicht an dicht die Wände zieren. Zu Gleims Nachlass gehören neben den Porträts auch eine circa 12000 Bände umfassende Bibliothek sowie ein circa 10000 Handschriften umfassendes Archiv. Dieses Ensemble von Bildern, Büchern und Briefen sollte nach dem Willen seines Besitzers der Nachwelt erhalten bleiben. Gerne hätte Gleim noch viel mehr zum Ruhme bedeutender Zeitgenossen und zum Nutzen der Allgemeinheit geleistet, wie er nach dem Stoßseufzer „Wär ich ein Fürst, oder reich wie ein Fürst…“ beispielsweise den hannoverschen Maler Johann Heinrich Ramberg 1790 wissen ließ. – Gleims Ideenreichtum im Hinblick auf Malerei und Denkmalplastik soll an diesem Abend in einem Vortrag mit zahlreichen Bildbeispielen vorgestellt werden.